Zum Auftritt der AG-Vorstände bei der Vereinssitzung des FC Bayern München schreibt Michael Neudecker in der Frankfurter Rundschau:
“So tickt der FCB nun mal: Niemand steht über dem Verein, und der Verein sind Rummenigge und Hoeneß.”
[Herv. von mir]
Neudecker gibt damit einen Eindruck wieder, der sich mir in den letzten Jahren so auch vermittelt hat. Aber Rummenigge und Hoeneß irren.
Auch wenn der Verein seine Erfolge in den letzten Jahrzehnten zu einem guten Teil Hoeneß zu verdanken hat: niemand, auch nicht die beiden genannten, sind größer als der Verein, selbst wenn die Vorstände sich manchmal so aufführen. Alle Personen sind letztlich austauschbar, nicht nur die Fußballer und Fans, auch die Funktionäre. Hoeneß hat das übrigens selbst gesagt (“dann müsst Ihr Euch einen anderen Vorstand suchen”). Ja, und der Verein würde trotzdem weiter bestehen.
Nach den Vorfällen am Montag hat der Vorstand der AG in seinem offenen Brief geschrieben:
Wir wollen eine Gemeinschaft, eine Familie, die „Bayern-Familie“, die respektvoll miteinander umgeht.
Respekt im Umgang miteinander. Eine schöne Forderung, um so schöner, wenn auch der Vorstand sie erfüllen würde. Denn an Ihrem Respekt mangelt es, Herr Hoeneß und Herr Rummenigge, so läppisch manche Vorwürfe aus den Reihen der Mitglieder sein mögen. Und ohne Respekt zwischen Gesprächspartnern fällt es schwer, den anderen zu verstehen, was dann wiederum leicht zu Missverständnissen führt.
Wie schreiben Sie so schön: Wir sind Bayern. Ja, wir, nicht nur Ihr. Wäre schön, wenn Ihr Euch das manchmal auch bewusst macht.
[Angeregt durch André Zechbauer]
Disclaimer: Ich bin Vereinsmitglied, Jahreskartenbesitzer und Hauptversammlungs-Gänger des FC Bayern München, jeweils seit mehreren Jahren. Ein Fan bin ich schon seit ein paar Jahrzehnten. Und wem das hier noch nicht reicht, kann gerne auch beim Verschwender und bei Breitnigge nachschauen, da gibt’s noch mehr Meinung von mir.